Auch wenn man es kaum vermutet und wahrscheinlich nur Insider wissen: Südthüringen ist ein kleines Kletterparadies, wenn man denn weiß, wo die Perlen liegen. Im Kanzlersgrund, der sich vom Grenzadler bei Oberhof hinunter nach Oberschönau zieht, gibt es gleich mehrere davon. Für unseren ersten ernsthaften Kletterversuch haben wir uns den Finkenstein herausgesucht. Natürlich unter professioneller Anleitung, und zwar von Nadine und Lennart. Zum Aufwärmen skaten wir auf unseren Inlinern den Ruppberg hoch, dann geht’s ran an den Fels. Die ausgewählte Route ist dreißig Meter hoch, heißt “Polygamie” und hat eine anfängerfreundliche Schwierigkeitseinstufung von 6+. Nadine steigt vor und richtet die Route ein. Sieht so einfach aus. Nach ausführlicher Sicherheitseinweisung bin danach ich dran. Geht richtig gut, bis mir zu Beginn des letzten Drittels auf einmal die Griffe ausgehen. Das muss das + in der Schwierigkeitseinstufung sein. Keine Ahnung wie Nadine das gemacht hat. Ich versuche links, versuche rechts, bis die Unterarme aufgehen und dann bleibt nur der Weg nach unten. Petra klettert nach mir cool und geschmeidig auch bis zum Kriterium, kommt dort aber auch nicht weiter. Trotzdem sind wir für das erste Mal zufrieden. Nach uns zieht Lennart im Vorstieg bis hinauf, während ich ihn unter Nadines Aufsicht sichere. Wer gut klettert, muss gut essen. Nach vollbrachtem Klettervergnügen kochen wir uns Tee und lassen uns die Thüringen-Torte vom Café Otto schmecken. “Life in the mountains …”