Als Petra mit Lennart schwanger war, hatte ich mich eigentlich schon damit abgefunden, dass es nun erst einmal vorbei ist mit gemeinsamen Rucksacktouren in der Natur. Und allein hatte ich nicht so recht Lust dazu. Aber unterschätze keiner die Frauen. Obwohl sie bereits im siebten Monat war, zogen wir im Sommer wieder voll bepackt ins Hochgebirge. Die Touren waren etwas kürzer und wir waren etwas langsamer als sonst, aber darauf kam es gar nicht an. Es gab keinerlei Probleme und so gingen wir nach Lennarts Geburt folgerichtig den nächsten Schritt, und waren fortan zu dritt unterwegs. In den folgenden Jahren entwickelten wir uns immer weiter. Die Schwangerschaft mit Sarah und die ersten Touren mit ihr waren keine Routine, aber wir hatten inzwischen die Gewissheit, dass unsere Art zu reisen auch zu viert mit zwei kleinen Kindern funktioniert. Ohne Petras unkomplizierte Einstellung wäre alles nur ein Traum geblieben.
Immer ist sie praktisch an die vermeintlichen Probleme herangegangen:
Wie viel Wäsche, wie viel zu Essen für die Kinder? Mit solchen Fragen wäre ich hoffnungslos überfordert gewesen. Aber sie hat meine Pläne auch kritisch hinterfragt. Erst musste sie überzeugt sein, dass es für die Kinder machbar ist.
Auch nach einem anstrengenden Tag im Kanu oder mit dem Rucksack auf dem Buckel schafft es Petra, Ordnung im Durcheinander und der Enge eines fast täglich neu auf- und abgebauten Camps zu halten. Ihre Outdoor-Küche hält die gute Laune hoch oder holt sie wieder hervor. Und ihre Bannocks sind so hervorragend, dass sie von Indianern, Inuit und Trekkern zwischen Alaska und Patagonien das höchste Lob erhielt.