Sarah (geb. 1989) hat uns oft überrascht. Als Jüngste in unserem Team war das, was wir ihr zutrauen und zumuten konnten, ohne dass sie die Freude verliert, für Petra und mich das obere Limit. Aber ihre auch für uns oft unglaubliche Leistungsfähigkeit war schließlich der Hauptgrund dafür, dass wir uns immer weiter wagten. Unbekümmert stapfte sie mit vier Jahren in ihren Gummistiefelchen bis zu 15 km am Tag durch Lappland und ein Jahr später über den Chilkoot Trail. Im Alter von zehn schleppte sie ihren 8-kg-Rucksack über die 4000er-Pässe am Inka-Trail und bis auf 5100 m Höhe am Huayna Potosi, dass die indianischen Träger anderer Gruppen ihr Beifall klatschten. Wie ein Uhrwerk zog sie das Paddel tausende Male durch das Wasser, als uns der tagelange Sturm am Noatak River wieder stromauf blasen wollte, und sie behielt die Nerven beim heißen Tanz in den Stromschnellen des George River. Gemeinsam mit Petra sorgt sie für unsere hervorragende Outdoor-Küche.
Über ihre trockenen Sprüche haben wir oft gelacht:
“Wenn wir wieder bei den Menschen sind, …”
(Mit vier Jahren in den Weiten Lapplands angesichts drastisch rationierter Lebensmittel wegen falscher Kalkulation)
“Ich glaube, jetzt hat unser letztes Stündlein geschlagen.”
(Im Alter von 6 Jahren in Island, als wir uns beim Klettern verstiegen hatten.)
“Papa, da steht ein Bär.”
(Im Alter von 7 Jahren am South Nahanni River, als uns ein Schwarzbär beim Baden überraschte.)
“Da steht ein Wolf hinterm Zelt.”
(Im Alter von 13 Jahren in Labrador mitten beim Kartenspielen im Zelt. Der Wolf war ein Bär.)