… und wir müssen laufen

TOUREN UND KLETTERSTEIGE IM ZILLERTAL

Unser verlängertes Wochenende im Zillertal beginnt schweißtreibend unter nahezu subtropischen Bedingungen. Für den ersten Tag hat Peter die Mayrhofener Klettersteige herausgesucht. Wir starten in der Pfeilspitzwand und sind begeistert. Oben erfrischen wir uns auf der schattigen Terrasse des Gasthauses Zimmereben. Optimal regeneriert steigen wir ab zum Start des Klettersteiges Zimmereben und beginnen den zweiten Aufstieg, der zwar etwas kürzer, aber nochmal einen Zacken schwieriger ist. Dementsprechend deftiger fällt die zweite Stärkung im Gasthaus Zimmereben aus.
Regen in der Nacht verzögert unseren Aufbruch zum Schlegeisspeicher etwas. Vom Stausee folgen wir nur kurz dem Tal Richtung Pfitscherjoch. Es hat sich deutlich abgekühlt, vom Pfitscherjoch weht ein kalter Wind herunter. Bald biegen wir rechts hinauf ab auf die Neumarkter Runde, die uns bei herrlichen Ausblicken zur Olperer Hütte führt. Über uns erkennen wir die Pisten des Hintertuxer Gletscherskigebietes. Auf der anderen Seite versteckt der höchste Berg der Zillertaler Alpen, der Hochfeiler (3.509 m) seinen Gipfel in den Wolken. Statt den direkten Abstieg wählen wir den Weg über das Friesenberghaus. Unterwegs streift uns ein Regengebiet. An der urigen Berghütte angekommen, können wir schon wieder draußen in der Sonne sitzen. Der Abstieg zum Schlegeisspeicher wird irgendwie lang und vor allem nass, denn der Regen kommt zurück.
Einen Tag später stehen wir am Fuß der Gerlossteinwand. Der Gipfel ist noch in den Wolken, als wir in den Klettersteig einsteigen. Die Ausblicke aus der Wand hinunter ins Zillertal und bis vor ins Inntal sind wunderschön. Nach dem Gipfelfoto wandern wir auf der Rückseite ein Stück weit ins Tal, biegen schließlich rechts ab und laufen bei weiten Ausblicken über grüne Almwiesen hinauf zur Lixlkarschneide unter dem Torhelm. Gewaltig erhebt sich vor uns die steile Pyramide des Brandberger Kolm. Leider reicht heute die Zeit nicht mehr für eine Besteigung.
Auf den Hängen nach dem Pass packt Peter seinen Rucksack aus. Bald liegt ein Gleitschirm auf der Wiese und wenig später schwebt er schon davon. UND WIR MÜSSEN LAUFEN.
Aber der Abstieg zum Kolmhaus wird unter Manuelas Führung zu einer botanischen Exkursion, die wir auf der Terrasse mit Panorama-Blick ausklingen lassen. Mei, wor dos widder schö!!!