Sefiarspitze, 2.846 m

Traumwetter am Morgen lässt uns voller Tatendrang unsere heutige Tour auf die Sefiarspitze, die direkt über dem Skigebiet von Pfelders aufragt, starten. Allerdings ist der Wetterwechsel für den frühen Nachmittag schon angesagt, so dass wir die erste Etappe hinauf zur Bergstation Grünboden auf rund 2.000 m NN mit der Seilbahn bewältigen. Ab hier zunächst ein moderater Aufstieg dank weitläufig angelegter Serpentinen, allerdings im kalten Schatten der nordseitig ausgerichteten Bergflanke. Weiter oben, zwischen den gewaltigen Lawinenverbauungen, zeigt ein Wegweiser nach rechts. Ab hier wird es immer steiler und vor allem kniffliger. Mit der Höhe zunehmender Neuschnee verdeckt die weiß-roten Markierungen und wir müssen uns den Weg in dem verblockten Gelände mühsam suchen. Am einfachsten ist es noch dort, wo Stufen nach oben führen, die auch unter der Schneedecke gut zu erkennen oder erahnen sind. Als wir die markante Bergschulter vor dem Gipfelaufbau erreichen, sind schon viele Wolken aufgezogen. Noch ist das Gipfelkreuz frei, aber die Dreitausender der Ötztaler in unserem Rücken sind schon komplett von Wolken verdeckt. Tiefster Winter hier oben, die einzigen Markierungen, die wir erkennen können, sind einige Steinmänner in Gipfelnähe. Nach dem Prinzip Versuch und Irrtum wühlen wir uns mühsam nach oben. Problematisch sind vor allem die nur oberflächlich zugeschneiten tiefen Spalten und Löcher im Blockgelände. Petra dreht schließlich um, ich erreiche den Gipfel in Wolken. Wenigstens ab und zu bläst der Wind ein kleines Fenster auf. Sehr, sehr vorsichtiger Abstieg. Oberhalb der Bergstation Grünboden biegen wir auf den Panoramaweg ab und wandern auf ihm im Schneetreiben bis zum Lazinser Hof, wo wir uns bei Capucchino und Kuchen aufwärmen und stärken.