Pitztaler Skitouren-Wochenende

Sturmwarnungen ab der Nacht zum Montag, aber für das Wochenende noch schönes Wetter. Kurz entschlossen sind wir am Freitag Abend auf dem Weg ins Pitztal. Die kalte und Sternen klare Nacht verbringen wir auf dem Parkplatz an der Talstation der Gletscherbahn. Am Samstag starten wir in Mandarfen mit der Gondel hinauf Richtung Rifflsee. Das Wetter ist ein Traum.
Unser heutiges Ziel ist der K2. Ein großer Name für einen Gipfel in den Alpen und wir sind gespannt. Kurze Abfahrt auf der Loipe hinunter zum See, wo wir auffellen. Dann beginnt der Aufstieg. Moderat geht es in relativ frischer Spur in das schattige Tal hinein. Nach dem Neuschnee der letzten Tage waren hier erst gestern die Ersten unterwegs. Es steilt allmählich auf. Wir queren einen älteren Lawinenstrich und erreichen bald den ersten Absatz. Hier halten wir uns rechts und rasten nach kurzer Zeit in der wärmenden Sonne. Wir trinken etwas, legen Kleidung ab und machen uns dann an die Spitzkehren des Steilhanges. Nach mehreren Stufen erreichen wir den Mittleren Löcherferner, über dem die weiße Gipfelpyramide des K2 auftaucht. Ein schöner Berg, auch wenn er rechts vom höheren Rositzkogel überragt wird. Direkter Aufstieg über den Gletscher in die Scharte unter dem abgeblasenen Gipfelaufbau. Hier machen wir Skidepot und steigen zu Fuß nach oben. Am Gipfelkreuz genießen wir die phantastische Aussicht. Tief unter uns der Rifflsee, ganz nah die Wildspitze. Auf der anderen Seite liegt das Kaunertal unter uns. Wir sehen den Glockturm, eines unserer früheren Ziele. Unverkennbar ragt der steile Zahn des Piz Linard aus der Silvretta. Und weit am Horizont entdecken wir die Berninagruppe. Genuß pur wird auch die Abfahrt im oberen Teil im Pulverschnee. Weiter unten treffen wir auf beginnenden Bruchharsch. Für die Querung am Rifflsee ziehen wir die Felle auf. Dann folgt die Talabfahrt auf der sich in erstaunlich gutem Zustand befindlichen Piste nach Mandarfen.


Ein neuer Sonnentag liegt vor uns. Zunächst wiederholen wir das Programm des Vortages. Auffahrt mit der Gondel, Auffellen am See, Start in das schattige Tal. Vor uns sind bereits einige Tourengeher unterwegs, ein paar andere überholen uns mit eiligem Schritt. Wir steigen betont langsam und gleichmäßig. Am Abzweig zum K2 bleiben wir links im Schatten und folgen dem moderat ansteigenden Riffeltal. Unser heutiges Ziel, der Wurmtaler Kopf, dominiert den Horizont voraus. Vorbei an den Ausläufern des Löcherkogels erreichen wir endlich die Sonne. Weiter ins Tal hinein bis zum breiten Nordhang. Die Spur hier ist top gelegt. Einige Spitzkehren, dann eine lange Traverse vorbei am Wurmtaler Joch. Vor dem letzten Steilhang machen wir Skidepot und steigen zu Fuß die letzten Meter auf den Grat. Zwei Tourengeher kommen uns entgegen, alle anderen haben wir trotz unseres Tempos weit überholt. Petra bleibt am Grat, ich laufe noch die wenigen Meter hinauf zum Gipfel. Atemberaubender Tiefblick in die Aufstiegsroute, auch die Wildspitze ist wieder ganz nah. Aber die Fernsicht ist bereits getrübt, der Wetterwechsel kündigt sich an. Traumhafter Pulverschnee im Steilhang. Im Riffeltal halten wir uns vor allem im unteren Teil rechts oben am Hang, um möglichst weit Richtung Rifflsee zu kommen. Dort fellen wir wieder auf und spazieren hinüber zur Piste, auf der wir zum Abschluss die Talabfahrt nach Mandarfen genießen.