Vom Hochpustertal ins Vinschgau – Skitouren in Südtirol

Skitour Dürrenstein, 2.839 m

Heute morgen ins Pragser Tal und bei minus 10° C und Neuschnee auf der Strasse hinauf zum Parkplatz Plätzwiese. Von dort Skitour auf den Dürrenstein. Unterwegs und auf dem Gipfel herrliche Ausblicke bei bestem Wetter. Abfahrt überwiegend Bruchharsch. Belohnung in der Frühlingssonne im Gasthaus Plätzwiese.

Skitour Cristallo-Scharte, 2.808 m

Die Skitour beginnt beim Parkplatz Richtung Misurina kurz nach Schluderbach. Zunächst gemächlicher Aufstieg durch das canyonartige Val Fonda. Dabei müssen wir einige vereiste Lawinenstriche queren. Nach knapp drei Kilometern steilt das Tal auf. Durch die Nordausrichtung des Tales ist es schattig, entsprechend kalt (ca. -7° C) und der Untergrund pickelhart. Wir setzen die Harscheisen ein. Wenig später erreichen wir die schmale Rinne, die durch den sperrenden Felsriegel hinauf führt. Mit den Skiern am Rucksack und Steigeisen an den Füßen kraxeln wir hinauf. Oben weitet sich das Tal – der Circo del Cristallo. Siebenhundert Höhenmeter über uns die Cristallo-Scharte. Wird noch ein Stück Arbeit, bis wir nach knapp drei Stunden oben stehen. Herrliche Aussicht bei starkem Wind. Wir suchen Schutz, stärken uns und genießen dann die wunderschöne Abfahrt durch das weite Kar.

Skitour auf den Sextner Stein, 2.539 m

Wieder ein kalter, klarer Morgen. Wir starten auf der Langlaufloipe beim Parkplatz Fischleinboden und legen die zwei Kilometer zur Talschlusshütte zügig zurück. Dort rechts abbiegen und größtenteils auf dem Sommerweg durch das schattige Altensteintal nach oben. Bald können wir in der Sonne weiter steigen. Der gefrorene Wasserfall an der letzten Steilstufe glänzt im Morgenlicht. Oben kommt bald die Drei-Zinnen-Hütte in Sicht. Wir halten uns rechts und nach einigen Spitzkehren stehen wir auf dem Sextner Stein. Der Rundblick ist grandios. Vor uns die Drei Zinnen, rechts dahinter der Monte Cristallo, tiefe Einblicke ins Rienztal, … Nahezu unmöglich, alles aufzuzählen. Wir fahren ab zur Hütte und genießen dort die Rast in der warmen Frühlingssonne. Abfahrt zurück ins Tal. Der Schnee ist oberflächlich weich, aber gut fahrbar. Mit Eisbecher und einigen Gläsern Wein lassen wir die Tour schließlich in Innigen ausklingen.

Skitour Hochebenkofel, 2.905 m

Trotz zeitigem Start verzögert sich der Beginn unserer Tour, als wir uns bei der Fahrt ins Innerfeldtal an einem mit Zentimeter dicken Glatteis bedeckten Steilstück mit dem Auto sauber verkeilen. Erst mit dem Einsatz der Lawinenschaufeln konnten wir uns sehr vorsichtig aus dieser Bredouille befreien. Ein vorbeikommender Jeepfahrer tut sich da leichter. Wir geben ihm unsere Skier mit und laufen in Turnschuhen hoch bis zum letzten Parkplatz. Von dort geht es mit Skiern quer durch den Wald hinauf zur Dreischusterhütte. Wir marschieren das leicht ansteigende Tal Richtung Süden weiter. Am Talende führt der Dolomiten Höhenweg weiter hinauf Richtung Toblinger Knoten. Wir biegen rechts ab, setzen die Harscheisen ein und steigen den mit verschneiten Latschenkiefern durchsetzten Hang hinauf. Auf rund 1.900 m teilt sich das Tal und das Gelände wird offener. Wir halten uns rechts und klettern in dem breiten, gestuften Tal immer höher. Es ist warm, die Sonne tut ihr Werk. Zweimal stürzen geräuschvoll schmale Lawinen die senkrechten Felswände auf der linken Seite herunter. Bald kommt die Lückele Scharte in Sicht. Rechts daneben der gewaltige Felsstock, durch den der mit Ketten gesicherte Sommeraufstieg führt. Rechts daneben die Steilstufe, deren obere Kante mit Felsen durchsetzt ist. Wir spitzkehren hinauf, oben wird es etwas flacher und der Gipfel ist bald erreicht. Der Rundblick ist gewaltig: Von den Zillertaler Alpen über Großvenediger, Großglockner, Triglav, Marmolada, … hat sich die ganze Prominenz versammelt. Dazu der Blick auf die Touren der vergangenen Tage: Dürrenstein, die komplette Route der Cristallo Scharte, Sextner Stein. Irgendwann müssen wir wieder hinunter. Die Abfahrt im weichen Schnee ist anstrengend, geht aber besser als gedacht.

Canalone Staunies – Die steilste Piste der Dolomiten

Der ursprüngliche Plan heute war, im Skigebiet Cristallo von Cortina d’Ampezzo eine Pistenskitour hinauf bis zur Forcella Staunies zu unternehmen. Die Carabinieri haben uns schnell eingebremst. So lange das Skigebiet noch geöffnet ist, ist das Tourengehen auf den Pisten hier verboten. Die Abfahrt durch die Canalone Staunies wollen wir uns trotzdem nicht entgehen lassen. Beim Rifugio Son Forca warten wir angenehm in der Frühlingswärme, bis die steile Rinne freigegeben wird. Erst muss die Sonne den vereisten Hang erreichen und auffirnen. Dann lässt man uns mit dem Sessellift hinauf. Der Ausblick oben in die steile Nordrinne und die vor uns liegende Piste ist beeindruckend. Die Abfahrt im griffigen Firn ist traumhaft.

Von Toblach über Bozen nach Sulden

Frühsommeratmosphäre in Bozen mit Modenschau auf dem Waltherplatz. In Sulden sonniger Blick vom Balkon auf den Ort und König Ortler.

Pistenskitag in Sulden

Für unseren ersten Aufenthalt in Sulden haben wir heute die Skipisten erkundet. Zuerst mit der Seilbahn hinauf zur Schaubachhütte (2.610 m). Die Pisten dort reichen bis auf 3.250 m und sind trotz der frühlingshaften Temperaturen in einem Topzustand. Was aber alles überragt, ist der Blick auf die Berglandschaft. Direkt gegenüber dominiert das Dreigestirn Ortler – Zebru – Königsspitze. Am Horizont im Süden Cevedale und Zufallsspitzen. Am Nachmittag fahren wir zur Mittelstation ab und von dort mit der Seilbahn ins Tal. Unten nehmen wir die neue Rosimbahn, die hinauf Richtung Plattenspitz führt. Die Pisten dort liegen niedriger, sind deutlich weicher und werden übermorgen geschlossen. Wir nutzen die Chance, auch sie kennenzulernen und den Ausblick aus einer anderen Perspektive zu genießen.

Skitour auf die Suldenspitze, 3.379 m

Heute starten wir von der Bergstation der Seilbahn bei der Schaubachhütte. Ein kurzes Stück über die jungfräulich präparierte Piste, dann geht es ins offene Gelände. Auf dem Suldenferner geht es zunächst mäßig, dann zunehmend steiler bergauf und wir müssen spitzkehren. Auf ca. 3.100 m wird es etwas flacher. Links die mit Holzstangen markierte Scharte im felsigen Kamm. Hier ist der Übergang hinunter auf den Langerferner. Direkt über uns hängt der überwächtete Gipfelkamm der Suldenspitze. Wir halten uns rechts und steigen in einem weiten Linksbogen hinauf auf die runde Gipfelkuppe. Hier oben weht ein stürmischer Wind. Das Abfellen wird zur Akrobatiknummer. Die Aussicht ist gewaltig. Unten im Süden die Casati-Hütte, links davon zieht der Langerferner hinauf zu den Zufallsspitzen und Cevedale, über denen bedrohlich dunkle Wolken hängen. In unmittelbarer Nachbarschaft die Königsspitze und tief unten im Tal Sulden. Durch den Wind und den teilweise bewölkten Himmel firnen die Hänge heute kaum auf. Der Untergrund bleibt hart. Die Abfahrt wird flott und etwas ruppig.

Cevedale (3.769 m) – Auf den dritthöchsten Berg der Ortlergruppe

Heute morgen mit uns auf dem Weg in den Schuhraum: Ein sportlicher Mann, an Hand der Kleidung unschwer als Skitourengeher zu identifizieren. “Wo soll es denn hingehen?” “Cevedale.” “Da sind wir ja schon zwei.” Wir tun uns zusammen, Petra setzt heute einmal aus und macht eine Wanderung zur Kälberalm. Es wird eine richtige Genießertour mit Martin Blum, erfahrener Skitourengeher vom Chiemsee. Von der Schaubachhütte geht es hinauf Richtung Suldenspitze, diesmal aber durch die Scharte links hinunter auf den Langenferner. Bei bestem Wetter steigen wir über den weiten Gletscher hinauf, bis sich der Gipfelaufbau aufsteilt. Hier machen die meisten Skidepot. Wir setzen die Harscheisen ein und steigen bis kurz vor den Gipfel weiter. Die letzte Steigung über den schmalen Grat bewältigen wir mit Steigeisen. Oben erwartet uns eine herrliche Fernsicht. Bei der Abfahrt halten wir uns links zur Casati-Hütte, wo wir ein paar Meter aufsteigen und schließlich an den südlichen Fuß der Suldenspitze gleiten. Wir fellen auf und sind bald am Gipfel, von dem wir die Abfahrt bis zur Mittelstation beginnen.

Schöntaufspitz, 3.325 m

Unser Tourenziel für heute war die Innere Pederspitze. Zunächst neben der Piste steigen wir auf bis zum Madritschjoch (3.123 m).Hier erwartet uns ein tiefer Blick in das Madritschtal bis hinunter zur Zufallhütte (2.265 m). Der Weg zu unserem Ziel verläuft links am Steilhang über das Schöntaufjoch. Dort wechselt ausgeapertes Geröll mit Schnee gefüllten Steilpassagen. Wir beschließen, die Skier kurz hinter dem Pass zu deponieren und mit Steigeisen hinüber zu queren. Nach einigen heiklen Passagen kehren wir auf halber Strecke um. Der Schnee im Steilhang wird mit zunehmender Tageswärme immer weicher. In den Geröllstrecken hören wir, wie kleine Steine herunter rieseln. Froh wieder am Madritschjoch zu sein, ziehen wir Plan B und steigen auf Skiern hinauf zum Hinteren Schöntaufspitz. Für den Schlussanstieg machen wir Skidepot und die Steigeisen kommen wieder zum Einsatz. Oben erleben wir neue und herrliche Ausblicke auf die uns in den letzten Tagen vertraut gewordene Landschaft.